Bionik
Biologie und Technik
Das Wort Bionik setzt sich aus
den Wörtern Biologie und Technik zusammen. Womit schon
der Name Rückschlüsse auf das Forschungsgebiet dieser
Wissenschaftsdisziplin zulässt. Die Bionik beschäftigt
sich mit aus der Natur abgeleiteten Prinzipien, die dann
auf die Technik angewendet werden. Aufgrund der, in der
Bionik zusammengefassten verschiedenen
Wissenschafts-Gebieten, besteht ein ständiger Austausch
von Experten unterschiedlicher Fachrichtungen. So
arbeiten in der Bionik Naturwissenschaftler, Ingenieure,
ggf. Architekten und Designer eng zusammen. Die Gründe
für die Suche nach Problemlösungen in der Natur liegen
in der Entwicklung vieler biologischer Lösungen, die
sich im Laufe der Evolution optimiert haben. Das
Fachgebiet der Bionik lässt sich anhand der
Vorgehensweisen unterscheiden in die Analogie-Bionik und
die Abstraktions-Bionik.
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Bei der Anaologie-Bionik
werden gezielt Lösungen in der Biologie, für technische
Probleme, gesucht. Doch werden damit meist nur kleine
Fortschritte erreicht, da vor der Suche die technische
Anwendung schon erkennbar sein muss. Die Vorgehensweise,
auch top-down-Prozess genannt, findet immer in der
gleichen Reihenfolge statt; Problemdefinition, Suche
nach Analogien in der Natur, Analyse der Vorbilder aus
der Natur und zuletzt mit den erworbenen Erkenntnissen
Ideen für die Lösung des vorher definierten Problems
suchen. Beispiele für die Analogie-Bionik sind
die Flugzeugentwicklung, Lilienthal hat zuerst große
Vögel beim Fliegen beobachtet, und neuartige
Entwicklungen von Autoreifenprofilen, hier dienen die
Katzenpfoten als Vorbild, die beim Richtungswechsel mehr
Kontakt zur Oberfläche durch Verbreiterung haben.
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Die Abstraktions-Bionik dagegen beruht auf der
biologischen Grundlagenforschung. Hier werden Prinzipien
von ihrem biologischen Vorbild losgelöst, ohne dass
vorher dafür ein Problem definiert wurde. Die
Vorgehensweise, bottom-up-Prozess, setzt sich wie folgt
zusammen, zuerst die biologische Grundlagenforschung,
dann das Erkennen und Beschreiben eines Prinzips, danach
folgt die Loslösung vom Vorbild und eine nicht
fachspezifische Übersetzung, jetzt muss nach eventuellen
technischen Anwendungen gesucht werden und zum Schluss
wird die technische Anwendung in Zusammenarbeit mit
Ingenieuren, Designern usw. entwickelt. Beispiele für
die Abstraktionsbionik sind der Lotuseffekt, der
unter anderem bei Dachziegeln zur Anwendung kommt und
auf die wasserabweisende und selbstreinigende Oberfläche
mancher Pflanzen zurück zuführen ist, und der
Klettverschluss, der nach dem Prinzip der Klettfrüchte
entwickelt wurde.
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